Kloster Luc auf Mallorca
Das Kloster Santuari de Luc ist ein abgelegener Wallfahrtsort in der Serra de Tramuntana. In der Klosterkirche wird die Schutzheilige der Baleareninsel Mare de Déu de Lluc, die „Gottesmutter von Lluc“ in Form einer schwarzen Madonnenstatue aufbewahrt.
Gegründet wurde das Kloster in den Bergen im 13. Jahrhundert. Aus dieser Zeit sind heute keine Gebäude mehr erhalten. Das Hauptgebäude mit seinen Flügeln ist ein Bauwerk aus dem 20. Jahrhundert.
Die Wallfahrtskirche Església de Lluc ist alljährlich das Ziel zahlreicher Pilger. Geweiht wurde das Gotteshaus im Jahr 1691. Rund 250 Jahre später wurde es vom Papst in den Rang einer Basilika erhoben. Das Kloster Luc ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen im Tramuntana-Gebirge.
Die Klosteranlage in den Bergen
Das Zentrum der Klosteranlage Santuari de Luc bildet ein mehrflügeliger Bau aus dem 20. Jahrhundert. In dem Gebäude sind ein Jungeninternat mit Gymnasium, eine Herberge und ein Museum untergebracht. Gefördert werden vor allem musikalisch begabte Kinder. Jeden Tag pünktlich um 11:00 Uhr stimmt der Knabenchor „Els Blauets“ den Gesang an. Das Klostermuseum befindet sich in einem Seitenflügel des Gebäudes. Dort werden religiöse Reliquien aus verschiedenen Jahrhunderten gezeigt. Besucher können alte mallorquinische Roben, Ikonenmalerei, Töpferwaren und sakrale Gegenstände besichtigen.
Der breite Gang zum Hauptgebäude und der Hof davor werden von den ehemaligen Übernachtungszellen der Pilger gesäumt. Sie wurden umgebaut und etwas komfortabler eingerichtet und dienen heute als Gästezimmer. Mehr als 100 Übernachtungsmöglichkeiten gibt es insgesamt im gesamten Klosterkomplex. Hohen Komfort dürfen die Übernachtungsgäste noch immer nicht erwarten, doch der besondere Reiz einer Übernachtung liegt in dem außergewöhnlichen Ambiente. Wenn Sie die Magie des Ortes ohne touristischen Trubel erleben wollen, tauschen Sie für eine Nacht das bequeme Bett eines der zahlreichen Ferienhäuser auf Mallorca gegen die harte Unterlage in einer ehemaligen Pilgerzelle.
Wallfahrtskirche im Renaissance-Stil
Mit dem Bau der Wallfahrtskirche Església de Lluc wurde im Jahr 1622 begonnen. Im Jahr 1691 war das Gotteshaus im Renaissance-Stil fertiggestellt. Bereits sieben Jahre zuvor wurde der Hochaltar eingeweiht. Im Gegensatz zu anderen Kirchenbauten aus dieser Epoche ist der Innenraum vergleichsweise dunkel. Licht fällt lediglich durch einige kleine Fenster an den Seiten herein. Hinter dem Hauptaltar wird das Heiligtum, die Mare de Déu de Lluc, aufbewahrt. Die schwarze Madonna blickt von einem Podest hinab, der von einem Altar umgeben ist. Sie hält das Jesuskind im linken Arm und weist mit der rechten Hand auf den Körper des Kindes. Vor dem Heiligtum befindet sich ein Gebetsraum, der seit mehr als 300 Jahren von den Pilgern genutzt wird.
Legende um den Fund der schwarzen Madonna
Jeder Mythos hat eine eigene Geschichte. Das gilt auch für die schwarze Madonna in der Wallfahrtskirche Església de Lluc. Die Legende berichtet von einem maurischen Jungen, der nach der Rückeroberung Mallorcas durch christliche Truppen auf der Insel blieb. Er soll im Jahr 1229 eine schwarze Madonnenstatue zwischen den Felsen am heutigen Standort des Klosters entdeckt haben. Die Statue wurde in die Kirche des Dorfes Escora gebracht, war jedoch am nächsten Morgen verschwunden. Bewohner des Dorfes fanden die schwarze Madonna am darauffolgenden Tag unversehrt an ihrem ursprünglichen Fundort. Da sich dieser Vorgang mehrfach wiederholte, stand für die Bewohner fest, dass die Madonnenstatue an ihrem angestammten Platz bleiben muss. Es wurde beschlossen, eine Kapelle an dieser Stelle zu errichten, die später das erste Bauwerk des neuen Klosterkomplexes wurde.
Die Besichtigung des Klosterkomplexes und der Wallfahrtskirche ist kostenfrei. Lediglich für den Besuch des Museums ist ein kleiner Obolus zu entrichten.
