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Drachenhöhlen Cuevas del Drac

Eine Touristenattraktion bei Porto Cristo sind die Cuevas del Drac. Die sogenannten Drachenhöhlen bestehen aus einem Labyrinth unterirdischer Gänge und Kammern, in denen meterhohe Tropfsteingebilde wachsen.  

Ein Highlight tief im Fels ist der Martelsee. Bei dem Gewässer handelt es sich um den größten unterirdischen See Europas. In dem dunklen Wasser lebt eine seltene Krebsart, die erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt und kategorisiert wurde.  

Die Cuevas del Drac können Sie in Ihrem Urlaub besichtigen. Sie folgen einfach den markierten Wegen und bewundern die imposanten Tropfsteingebilde. Bestens geeignet als Ausgangspunkt ist eines der zahlreichen Ferienhäuser auf Mallorca an der Südostküste.  

Mystisches Flair in den Drachenhöhlen

Die Drachenhöhlen bei Porto Cristo empfangen Sie mit einem mystischen Flair. Nachdem Sie den Eingang zur Unterwelt passiert haben, bewegen Sie sich über ein Netz gewundener Gänge durch das Höhlenlabyrinth. Sie passieren große und kleine Kammern, die mystische Namen tragen. An vielen Stellen hängen riesige Stalaktiten von der Höhlendecke herab, die mit aufwendigen Lichtinstallationen in Szene gesetzt werden. Vom Boden wachsen ihnen Stalagmiten entgegen und mancherorts sind die Tropfsteine zu einer Säule aus mineralischem Gestein zusammengewachsen.  

Gleich hinter dem Eingang passieren Sie eine Tropfsteinformation, die als „Flagge“ bezeichnet wird. Später gelangen Sie in eine große Felskammer, die den Namen „Bäder der Diana“ trägt. Im Zentrum der Kammer schimmert ein türkisfarbener See im Licht der Scheinwerfer. Sphärische Klänge, die aus versteckten Lautsprechern dringen, verstärken den mystischen Eindruck. Andere Tropfsteinformationen tragen Namen wie „Mönch und Kaktus“. Stets gehört ein wenig Fantasie dazu, den Namen mit der Form der Gebilde in Übereinstimmung zu bringen.

Video: Cuevas del Drach, Mallorca

Der größte unterirdische See Europas

Eine Attraktion erwartet Sie am Ende der Besichtigungstour durch die Cuevas del Drac. Eben haben Sie noch einen engen Felsspalt passiert, als sich plötzlich vor Ihnen die Wasserfläche eines großen unterirdischen Sees ausbreitet. Der Martelsee ist 117 m lang und bis zu 40 m breit. Mit diesen Abmaßen ist er das größte unterirdische Binnengewässer Europas. An der tiefsten Stelle ist der Martelsee neun Meter tief. Die Wassertemperatur liegt konstant das ganze Jahr hindurch bei 20 °C.  

Seinen Namen verdankt der Martelsee seinem Entdecker. Der Franzose Édouard Alfred Martel erforschte im Jahr 1896 das Höhlenlabyrinth und entdeckte dabei das Gewässer. Obwohl bereits die Ureinwohner Mallorcas vor rund 3.000 Jahren das Höhlenlabyrinth nutzten, wusste bis zu diesem Zeitpunkt niemand von der Existenz dieses großen unterirdischen Sees. Alten Überlieferungen zufolge hatte sich auch in früheren Jahrhunderten kein Mensch weiter als 200 m in die Höhle hineingewagt.  

Konzert klassischer Musik am Martelsee

Die Höhle des Martelsees ist so groß, dass an seinem Ufer im Zuge der Erschließung für den Besucherverkehr ein Auditorium errichtet wurde, das bis zu 1.100 Personen Platz bietet. Jede Besuchergruppe nimmt dort nach dem Rundgang an einem kleinen Konzert mit klassischer Musik teil. Wenn der letzte Besucher Platz genommen hat, wird das Licht in der Höhle ausgeschaltet. Direkt aus der Finsternis tauchen hinter einem Felsvorsprung lichtgeschmückte Boote auf. In ihnen sitzen Musiker, die bekannte Werke großer Komponisten spielen. Nach Beendigung des Konzerts haben die Besucher die Wahl, das letzte Stück bis zum Höhlenausgang im Boot sitzend oder zu Fuß zurückzulegen.  

Cuevas del Drac: Ehemaliger Piratenunterschlupf

Um die Drachenhöhlen ranken sich zahlreiche Legenden. Ein Mythos besagt, dass die berühmten Tempelritter im Mittelalter ihren Schatz in dem Höhlenlabyrinth versteckt und einen Drachen zur Bewachung zurückgelassen hatten. Der mallorquinische Gouverneur war im Jahr 1339 so überzeugt von dieser Legende, dass er Soldaten losschickte, um den Schatz zu finden. Allerdings kehrten die unfreiwilligen „Schatzsucher“ mit leeren Händen zurück.  

Glaubwürdiger ist die Überlieferung, dass die Cuevas del Drac einst als Piratenunterschlupf gedient haben sollen. Ab dem 15. Jahrhundert fielen immer wieder maurische Piraten von Nordafrika kommend auf Mallorca ein, um die Küstenstädte auszuplündern. Das ausgedehnte Höhlenlabyrinth bot genug Platz, um die Beute sicher einzulagern und bei Bedarf wieder hervorzuholen. So verlockend der Gedanke sein mag, einen alten Piratenschatz zu bergen, gefunden wurden bislang keinerlei Kostbarkeiten wie Schmuck oder Goldstücke. 

Die Cuevas del Drac sind ganzjährig geöffnet. Eine Besichtigungstour dauert etwa eine Stunde. Geführte Touren werden aufgrund des hohen Besucherandrangs nicht angeboten.

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