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Vom Sandklau an Mallorcas Stränden...

Mallorcas Strände unterliegen einem Phänomen: Sie schrumpfen und werden Jahr für Jahr schmaler. Theoretisch steht den Sonnenhungrigen immer weniger Platz zur Verfügung, würde die Inselregierung nicht Gegenmaßnahmen ergreifen, um das kostbare Gut zu retten.

Doch warum schwindet die Strandfläche zwischen Alcúdia und Palma de Mallorca? Vorab nur so viel: Am Sandklau durch die 11 Millionen Touristen im Jahr liegt es nicht.  

Sandstrände auf Mallorca: Deshalb werden sie schmaler

Die Strände Mallorcas verlieren im Durchschnitt einen halben Meter im Jahr. Experten haben den viel besuchten Naturstrand Es Trenc im Süden der Insel genau untersucht und festgestellt, dass er zwischen 1956 und 2015 im Schnitt um 5,70 m zurückgegangen ist. Nachzulesen im Forschungsbericht „Mar Balear 2022“. Hauptgründe für das Schrumpfen der Playas sind den Forschungsergebnissen zufolge die fortschreitende Erosion und die nachlassende Wasserqualität vor Mallorcas Küste.  

Darüber hinaus machen die Forscher einen stärkeren Wellengang für das Abtragen des Sandes verantwortlich. Nicht zuletzt trägt der menschliche Einfluss zum „Sandklau“ an Mallorcas Stränden bei, die empfindliche Ökosysteme sind. Durch den Bau von Yachthäfen und Molen werden Meeresströmungen verändert. Der Sand wird an einigen Stellen stärker abgetragen und an anderen Stellen wieder abgelagert. Das gilt nicht nur für Küstenabschnitten, an denen zahlreiche Hotels stehen und viele Ferienhäuser auf Mallorca vermietet werden, sondern für die gesamte Küste. 

Ein dynamisches System an Mallorcas Küsten

Um den Sandschwund an Mallorcas Stränden zu verstehen, muss man wissen, dass es sich bei den Stränden um ein komplexes, dynamisches System handelt. Sie bestehen nicht nur aus der „Handtuchzone“, in der sich die Touristen bevorzugt aufhalten, sondern auch aus den Dünen im Hinterland und den Seegraswiesen unter der Wasseroberfläche. Nach Unwettern mit intensivem Wellengang schrumpft die sogenannte „Handtuch-Zone“. Dann liegt mehr Sand in den Dünen oder vor der Küste unter Wasser. Der Strand verschiebt sich nur, ohne an Substanz zu verlieren. In einem intakten System ohne Uferbebauung gleicht sich dieser Zustand auf natürliche Weise aus und die Strände regenerieren sich auf natürliche Weise.  

Strandschwund in Cala Millor nach Unwettern

Ein deutlich sichtbares Beispiel für den Sandschwund an Mallorcas Stränden lieferte im Jahr 2019 unfreiwillig die Gemeinde Cala Millor an der Nordostküste der Baleareninsel. Rund 11.400 m³ Sand wurden ein Raub der Wellen, die sich bei mehreren Stürmen meterhoch vor der dicht bebauten Küste auftürmten. Rund die Hälfte des 1,8 Kilometer langen Strandes von Cala Millor wurde abgetragen und musste mühsam und kostspielig wieder aufgeschüttet werden. Da sich nicht jeder Sand zum Aufschütten eignet, muss der Sand in erster Linie aus dem Meer geholt werden.  

Aufschütten als Lösungen

Das Aufschütten der Strände ist eine praktizierte Lösung, um dem Sandverlust an Mallorcas Stränden entgegenzuwirken. Vor der Küste von Banyalbufar wird in regelmäßigen Abständen Sand vom Grund gebaggert, um die Strände in Can Picafort und Port de Pollença aufzufüllen. Derartige Praktiken stoßen regelmäßig auf Kritik, da Skeptiker eine Gefahr für die Seegraswiesen vor der Küste sehen. Sie sind Teil des dynamischen Systems, zu dem die mallorquinischen Strände gehören.  

In der Vergangenheit scheiterten bereits verschiedene Experimente, bei denen mit Sand vom Festland der fortgespülten Strand aufgefüllt werden sollte. Ende 2011 wurde versucht, Strandabschnitte bei Cala Ratjada und Cala Agulla mit Sand aus einem Steinbruch auszubessern. Dieser war jedoch feiner gekörnt, als Sand vom Meeresgrund. Es kam zu einer Trübung des Wassers und zu einer Schädigung der Seegraswiesen, die viel Licht und sauberes Wasser für das Wachstum benötigen. Ein Ferienhaus auf Mallorca lohnt sich.

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