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Ganz unterirdisch: Mallorcas Höhlenwelten

Sonne, Strände und Sangria sind die ersten Begriffe, die vielen Mallorca-Urlaubern bei einer spontan durchgeführten Umfrage einfallen. Doch die Baleareninsel hat deutlich mehr zu bieten als klassisches Urlaubsflair unter südlicher Sonne.  

Tief im Felsgestein verborgen liegen unterirdische Schätze von atemberaubender Schönheit: Mallorcas Tropfsteinhöhlen. Wir stellen Ihnen die Höhlenwelten der Insel vor und gehen auf Lage, Besichtigung und Besonderheiten ein.  

Cuevas del Drac bei Porto Cristo

Sie ist die wohl bekannteste Tropfsteinhöhle Mallorcas und ein Touristenmagnet an der Südostküste der Insel: Die Cuevas del Drac (Drachenhöhle). Sie besteht aus einem verzweigten Ganglabyrinth tief im Felsgestein und ist ca. 1.700 m lang. Im Mittelalter soll sie als Piratenunterschlupf gedient haben und der Legende nach soll ein gefährlicher Drache einen Schatz der Tempelritter bewacht haben. Die Grotten und Felshallen sind über Treppen und enge Gänge miteinander verbunden.  

Neben meterhohen Stalagmiten und Stalaktiten sind die sechs unterirdischen Seen die Hauptattraktion in der Cuevas del Drac. Die Tropfsteingebilde werden durch aufwendige Lichtinstallationen in Szene gesetzt. Der größte unterirdische See trägt den Namen Lago Martel und ist rund 117 m lang. Er ist der größte unterirdische See Europas. Seine Wassertemperatur liegt das ganze Jahr hindurch konstant bei 20 Grad.  

Cuevas del Hams bei Porto Cristo

Die Nachbarhöhle der Cuevas del Drac trägt den Namen Cuevas del Hams. Sie ist die zweite Tropfsteinhöhle im Gemeindegebiet von Porto Cristo und etwas kleiner als die große Schwester. Dafür herrscht in dieser Höhle weniger Besucherandrang. Bereits 1910 wurde eine elektrische Beleuchtung installiert, um die gigantischen Tropfsteingebilde für die Besucher sichtbar zu machen. In der Gegenwart werden die bizarren Tropfsteine durch LED-Technik in Szene gesetzt. Aufgrund der Hakenform vieler Stalagmiten und Stalaktiten wird die Cuevas del Hams auch als „Angelhakenhöhle“ bezeichnet.  

Ein ca. 500 m langer Rundweg führt hinunter in eine Tiefe von bis zu 30 m. Wie in der Nachbarhöhle erstreckt sich ein unterirdischer See mit kristallklarem Wasser in der Cuevas del Hams. Auffällig ist die rostrote Färbung vieler Tropfsteine. Der Grund für die außergewöhnliche Farbgebung ist der hohe Gehalt an Eisen- und Kupfersalzen. Das Highlight einer langen Führung durch das unterirdische Ganglabyrinth ist eine Musikshow unter Tage, die den Namen „Magical Mozart“ trägt. Wie aus dem Nichts scheinen die Musiker in einem Boot sitzend auf dem See aufzutauchen.  

Cuevas de Artá im Nordosten Mallorcas

Wenn Sie eines der zahlreichen Ferienhäuser in Mallorcas Nordosten gemietet haben, dürfen Sie sich nicht einen Ausflug in die Cuevas de Artá entgehen lassen. Das Höhlenlabyrinth befindet sich direkt am Meer und liegt in einer Höhe von 50 m über der Wasseroberfläche. Führungen werden in verschiedenen Sprachen angeboten. Ein Rundgang dauert zwischen 30 und 40 Minuten. Die Besucher durchqueren mehrere Felssäle mit meterhohen Stalagmiten und Stalaktiten. Der eindrucksvollste Tropfstein ist ein 22 m hoher Stalagmit im sogenannten „Saal der Säulenkönigin“.  

Die Tropfsteinhöhle ist nicht nur eine sehenswerte Unterwelt im Felsgestein. Sie spielte in der Geschichte Mallorcas eine bedeutende Rolle, als sich im 13. Jahrhundert maurische Soldaten hier verschanzten. Sie waren auf der Flucht vor den Truppen des späteren mallorquinischen Königs Jaume I., der versuchte, sie auszuräuchern. Noch heute sind die rußgeschwärzten Steine im Eingangsbereich zu erkennen. Weitere Zeugnisse der frühen Nutzung der Höhle durch die Mallorquiner sind Inschriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die in den Felssälen entdeckt wurden.  

Cuevas de Genova bei Palma

Die kleinste öffentlich zugängliche Tropfsteinhöhle Mallorcas befindet sich westlich der Inselhauptstadt Palma de Mallorca in unmittelbarer Nähe des Autobahndreiecks, an dem die Ma-1 und die Ma-20 zusammentreffen. Die Tropfsteinhöhle befindet sich in Privatbesitz und Führungen finden nur in kleinen, überschaubaren Gruppen statt. Da die Höhle kaum bekannt ist, hält sich der Besucherandrang in Grenzen. Das Fotografieren mit Blitzlicht ist erlaubt. Auf dem Rundgang passieren Sie verschiedene Felssäle und Galerien, die über enge Gänge und Tunnel miteinander verbunden sind.  

Entdeckt wurde die Cuevas de Genova im Jahr 1906 durch einen Zufall. Die Einwohner suchten nach Wasser und stießen dabei auf das unterirdische Ganglabyrinth. Die Besucher steigen bis auf eine Tiefe von 39 m hinab. Wenn Sie die Tropfsteinhöhle wieder verlassen haben, lädt das Restaurant „Ses Coves de Genova“ zum Genuss mallorquinischer Spezialitäten ein. Da die Höhle kein Ziel des Massentourismus ist und die internationale Ausrichtung fehlt, werden Ihnen erstklassiges regionale Speisen serviert.  

Cueavas de Campanet bei Sa Pobla

Nördlich von Campanet, unweit von Sa Pobla, befindet sich die gleichnamige Tropfsteinhöhle Cuevas de Campanet. Der Vorteil dieses Höhlenlabyrinths liegt im vergleichsweise geringen Bekanntheitsgrad. Busladungen voller Touristen werden hier tagsüber nicht abgesetzt, sodass der Aufenthalt im Inneren der Felsen zu einer entspannten Angelegenheit wird.

Der 400 m lange Rundweg führt durch verschiedene Felssäle, die mystische Namen wie „Romantischer Saal“ oder „Verzaubertes Schloss“ tragen. Spindeldürre Stalaktiten hängen von der Höhlendecke herab. Auf Lichtinszenierungen und Farbeffekte wurde bewusst verzichtet, um den urtümlichen Zustand des Höhlenlabyrinths zu erhalten. Ein Ferienhaus auf Mallorca lohnt sich!

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