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Zurück zur Natur: Die Granjas – Mallorcas alte Bauernhöfe

Urlaub auf dem Bauernhof steht nicht nur bei Familien mit Kindern hoch im Kurs. Auf Mallorca können Sie diesen Traum in die Tat umsetzen, wenn auch nur für einen Tag.

Mitten im Tramuntana-Gebirge befindet sich das Landgut La Granja aus dem 17. Jahrhundert, das zu einem riesigen Freileichtmuseum ausgebaut wurde und Ihnen einen plastischen Eindruck vom früheren Leben in den ländlichen Regionen der Insel gibt.  

Landgut La Granja: Zeitreise in die Vergangenheit

Das historische Landgut La Granja stammt aus einer Zeit, als die überwiegende Mehrheit der Einwohner Mallorcas von der Landwirtschaft lebte. Der Gutshof aus dem 17. Jahrhundert mit den zahlreichen Nebengebäuden ist Teil eines großen Freilichtmuseums, das sich auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern erstreckt. Ein Rundgang über das Gelände gleicht einer Zeitreise. Die Besucher erhalten einen Eindruck vom Leben der Landbevölkerung vor 400 Jahren und sind live bei der Färbung von Textilien und der Herstellung von Olivenöl dabei. Sie erfahren, welche Pflanzen angebaut wurden, wie die Menschen zusammenlebten und welche Handwerke auf einem Landgut angesiedelt waren.  

Rundgang durch das Herrenhaus

Das zweigeschossige Herrenhaus ist über einen ausgeschilderten Rundweg für den Besucherverkehr erschlossen. Herzstück ist der im florentinischen Stil eingerichtete Salon sowie der Thronsaal mit Theaterbühne. Die Räumlichkeiten werden heute für Klavierkonzerte, Theateraufführungen und Buchlesungen genutzt. Klar erkennbar sind mancherorts arabische Architekturelemente, die auf die maurische Besatzungszeit vom 10. bis zum 13. Jahrhundert hinweisen. Zwar entstand das Herrenhaus deutlich später, doch der Architekturstil spielte auch Jahrhunderte nach der Vertreibung der Besatzer eine Rolle auf der Baleareninsel.  

Zu den Räumlichkeiten, die Sie besichtigen können, gehören Wohn- und Schlafbereiche, die Küche sowie Gäste- und Kinderzimmer. Dass im Herrenhaus nicht ausschließlich Harmonie herrschte, belegt ein Blick in das Verlies. Angesichts der gruseligen Folterinstrumente läuft manchem Besucher noch heute ein Schauer den Rücken hinunter. Folter war im 17. Jahrhundert in ganz Europa ein gebräuchliches Mittel, um Geständnisse zu erpressen oder die Gefolterten zu bestrafen. Auch die mallorquinische Aristokratie schreckte nicht vor diesem Mittel der Grausamkeit zurück.  

Video: Mallorca - Landgut "La Granja"

Einblick in die feudalistische Handwerkskunst

Ein Rundgang über das 3.000 Quadratmeter große Areal führt Sie an zahlreichen Wirtschaftsgebäuden und Handwerksbetrieben vorbei. Es gibt eine Färberei, eine Töpferei, eine Destillerie, in der heute noch Sherry hergestellt wird, einen Schuster und eine Schmiede. Selbst eine vollständig eingerichtete historische Zahnarztpraxis befindet sich auf dem Gelände des Freilichtmuseums.  

Elementarer Bestandteil mallorquinischer Landgüter war der Weinkeller. Auf dem Gutshof La Granja können Sie während der Besichtigung die edlen Tropfen verkosten und dazu die inseltypische Wurst Sobrassada genießen. Auch Feigen- und Orangenmarmelade sowie das Ölgebäck Bunyles können Sie auf der Besichtigungstour verkosten. Man setzte früher auf Selbstversorgung und aus diesem Grund fehlen eine Schreinerei und eine Näherei nicht auf dem Landgut La Granja.  

Wurzeln in der Römerzeit

Die Wurzeln des bäuerlichen Zusammenlebens auf dem Gutshof La Granja reichen zurück bis in die Römerzeit. Hier sprudelte bereits vor 2.000 Jahren eine Quelle aus dem Boden, die frisches Wasser in unbegrenzter Menge liefert. Noch heute rauscht ein neun Meter hoher Wasserfall auf dem Gelände. Die Mauren bauten ein effizientes Wasserverteilungssystem auf dem Areal des heutigen Freilichtmuseums auf. Es bestand aus Kanälen und Wassergräben und bewässerte die landwirtschaftlich genutzte Fläche. Im Jahr 1239 fiel La Granja an die Mönche des Zisterzienserordens, die es 200 Jahre lang bewirtschafteten. Später wechselten die Besitzer mehrfach. Heute befindet sich das Landgut in Privatbesitz.  

Lage und Anreise

Das Landgut La Granja befindet sich bei Esporles im Gebirgszug Serra de Tramuntana, der von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die kürzeste Anreise haben Sie, wenn Sie ein komfortabel ausgestattetes Ferienhaus auf Mallorca in der Umgebung des Dorfes Valldemossa gebucht haben. Von Palma de Mallorca brauchen Sie mit dem Mietwagen ca. 40 Minuten. Sie verlassen die Inselhauptstadt auf der Ma-20 und folgen später der Ma-1110 in Richtung Sa Garriga bis zum Abzweig nach Esporles. In Eintrittspreis inbegriffen sind kleine Kostproben von den selbst erzeugten Produkten. Letztere können Sie im Hofladen käuflich erwerben.

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